Strom sparen – aber wie?

Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

Strom ist so teuer wie nie, was kann man tun?

Im Jahr 2021 kostet die Kilowattstunde im Schnitt 31,9 Cent . So teuer war elektrische Energie noch nie. Um mit den höheren Kosten umzugehen, gibt es nicht viele Möglichkeiten. Kurzfristig könnte man durch den Wechsel des Stromanbieters sparen. Jedoch ähnlich wie mit Internetanbietern bezahlt man nach einem Jahr wieder deutlich mehr. Die einzige Möglichkeit dauerhaft weniger zu zahlen, ist Strom sparen.

Wovon hängt Ihr Stromverbrauch ab?

Faktoren die den Stromverbrauch beeinflussen:

  • wie groß das Wohnhaus ist,
  • woher das Warmwasser kommt,
  • wie viele Personen im Haushalt leben,
  • welche Elektrogeräte man nutzt.

Größe des Wohnraumes

Zunächst richtet sich der Verbrauch nach der Größe und der Art der bewohnten Wohnfläche. Je größer der Wohnraum, desto mehr müssen die Heizanlagen arbeiten, um die Wärme im Haus zu verteilen. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Stromverbrauch ist, ob man in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus lebt. Denn in einem Mehrfamilienhaus werden Nebenkosten für die gemeinsam genutzte Beleuchtung wie zum Beispiel Außen- oder Gartenbeleuchtung  untereinander gleich aufgeteilt. Weshalb Mehrfamilienhäuser im Schnitt 33 % weniger Strom verbrauchen.

Warmwasserbereitung

Auch die Warmwasserbereitung kann  einen großen Anteil an der Stromrechnung tragen. Ein Durchlauferhitzer oder Boiler kann ihren Stromverbrauch um bis zu 27 Prozent pro Kopf erhöhen. Laut  Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nutzen  rund 14 Prozent aller Haushalte in Deutschland diese Art der Warmwasserbereitung. Hier kann man mit einem Warmwasserspeicher Strom sparen.

Haushaltsgröße und Gerätezahl

Natürlich steigt der Strombedarf mit der Anzahl der Bewohner. Der Pro-Kopf-Verbrauch sinkt aber in der Regel, da Geräte wie Kühlschrank oder Waschmaschine gemeinsam genutzt werden. Ob dies der Fall ist, hängt natürlich davon ab, wie viele Geräte letzten Endes genutzt werden. So kann es auch vorkommen, dass in einem großen Haushalt mehrere Kühlschränke stehen und somit auch der Pro-Kopf-Verbrauch steigt. Kleinere Geräte wie Laptops oder Handys fallen hingegen weniger ins Gewicht.

Die Beratungsgesellschaft CO2online schätzt, dass das durchschnittliche Einsparpotenzial eines Haushalts in Deutschland bei ca. 320 Euro liegt. Ob es bei Ihnen ein Einsparpotential gibt können Sie im Stromspiegel prüfen.

Woran erkennt man Stromfresser?

Da man die Anzahl der Mitbewohner oder die Größe des Wohnraumes schlecht  ändern kann, bleiben nur noch die Elektrogeräte als Drehschraube, um Strom zu sparen. Zunächst sollte man die Stromfresser identifizieren und diese durch energieeffiziente Elektrogeräte austauschen.

Dabei hilft das Effizienzlabel, dieses unterteilt sparsame  und verbrauchsintensive Geräte mit Hilfe von Effizienzklassen. Die sparsamen Geräte erhalten ein Label mit den Buchstaben A oder B. Wobei zu beachten ist, dass sich die Effizienz der Geräte über die Jahre verändert hat und die jeweiligen Klassen vor zehn  Jahren nicht mehr dem heutigen Maßstab entsprechen. Um zu vergleichen, wie sparsam Ihre Geräte nach heutigem Maßstab sind, müssen Sie den Energieverbrauch pro Jahr auf dem Label ablesen und mit den Geräten im Handel vergleichen. Dies können Sie auch bequem online über  Eco-Top-Ten tun. Die Plattform empfiehlt Geräte mit sparsamem Energieverbrauch, listet sie nach Klassen auf und vergleicht Energieverbrauch, Kaufpreis und andere Faktoren miteinander.

Wie spart man Energie und Geld?

Wenn Sie wissen, welche Geräte viel Strom benötigen, können Sie einzelne Geräte ganz sperren oder durch neue ersetzen. Sie können im täglichen Leben einige kleine Dinge beachten, die Ihnen helfen, den Stromverbrauch zu reduzieren.

Manchmal lohnt es sich, Geräte wie zum Beispiel einen Trockner komplett zu entsorgen. Auf dem Dachboden, im Garten oder in der Wohnung kann die Wäsche auf Wäscheständern genauso gut getrocknet werden. Tiefgekühlte Pizzen können auch im Gefrierfach des Kühlschranks aufbewahrt werden – für Produkte, die heute ganzjährig in Supermärkten erhältlich sind, ist das Gefrierfach nicht notwendig. Wenn Sie zwei Kühlschränke haben, überlegen Sie, ob Sie wirklich zwei benötigen oder lieber einen großen kaufen.

Kleinere Elektrogeräte wie Wasserkocher, Fön oder Toaster haben kein Effizienzlabel. Trotzdem kann auch hier bei starker Nutzung viel Strom gespart werden. Möchten Sie wissen, wie viel Energie einzelne Geräte benötigen, müssen Sie einen Blick auf ihr Typenschild werfen, das sich meist am Boden oder an der Rückwand befindet. Auf dem Typenschild steht, welche Leistung das Gerät hat, angegeben in Watt.

Aber auch die Nutzungsdauer ist ein wichtiger Faktor der beachtet werden muss. Denn desto länger ein Gerät am Tag angeschaltet ist, desto größer der Stromverbrauch. Insbesondere wenn es sich um Geräte des täglichen Gebrauchs handelt. Ein Beispiel: Dein Fön hat eine Leistung von 1.500 Watt und Sie nutzen ihn fünf Minuten mit voller Kraft. Dafür zieht er 125 Wattstunden aus dem Stromnetz. Föhnen  Sie sich die Haare jeden Tag, ergibt sich ein Stromverbrauch von rund 46.000 Wattstunden oder 46 Kilowattstunden. Das kostet Sie in der Regel 11 bis 15 Euro im Jahr, je nachdem, wie hoch Ihr Strompreis ist.

Alternativ kann  man  den Verbrauch jedes einzelnen Geräts auch mit einem Strommessgerät ermitteln. Bei den Verbraucherzentralen können   Sie ein solches kostenlos ausleihen. Auch manche Stadtwerke stellen ihren Kunden ein Messgerät unentgeltlich zur Verfügung.

Beim Heizen weniger Strom verbrauchen

Strom ist der teuerste „Brennstoff“ und insbesondere in der Warmwasserbereitung die ungünstige Option. Die Ausgangsleistung eines elektrischen Warmwasserbereiters beträgt ca. 20 Kilowatt. Es benötigt 330 Wattstunden Strom pro Minute. Lässt man ihn nur 5 Minuten am Tag laufen, kommen 600 kWh oder rund 180 Euro im Jahr hinzu. Somit kann man auch hier viel Strom sparen. Eine Alternative ist hier z.B. die Wärmepumpe, die bei Aufstellung in den Kellerräumen dort der Umgebungsluft Wärme entziehen kann.

Falls es keine andere Art von Warmwasserbereitung für Sie gibt, können Sie den Verbrauch trotzdem reduzieren. Stellen Sie mit dem Regler die Warmwassertemperatur ein, die Sie wirklich brauchen. Wenn Ihr Gerät über einen kleinen Wasserspeicher verfügt und Sie in den nächsten Stunden kein warmes Wasser benötigen, schalten Sie ihn aus. Im Badezimmer können Sie den Duschkopf durch einen sparsamen Duschkopf ersetzen, sodass der Wasserfluss pro Minute reduziert wird. Duschen ist besser als Baden.